Zunächst ging es darum, dass griechische Gastarbeiter in der Region zwischen Bielefeld und Saarbrücken ein neues Zuhause finden. Über fünfzig Jahre später ist aus der Integrationsarbeit des Diakonischen Werkes Rheinland-Westfalen-Lippe (Diakonie RWL) ein lebendiges Netzwerk mit vielen Akteuren und Projekten entstanden. Dazu gehören die Migrationsagenturen, die in der Region lebende Griechen bei Bildungs- und Berufsabschlüssen unterstützen. In Nordrhein-Westfalen sind sie im „Netzwerk Griechische Akteure in NRW“ gemeinsam mit Vereinen, Institutionen und Ehrenamtlichen aktiv, um schnelle Hilfen für neuzugewanderte Menschen aus Süd- und Osteuropa zu organisieren. Ihre Erfahrungen sind 2011 in den von der Diakonie RWL herausgegebenen Wegweiser „Leben und Arbeiten in Deutschland“ eingeflossen, der in sieben Sprachen übersetzt wurde und stark nachgefragt wird.
Als bundesweites Leuchtturmprojekt der Integration gilt das Kultur- und Begegnungszentrum Zentrum AGORA der Griechischen Gemeinde in Castrop-Rauxel. Es wird schon seit dreißig Jahren von der Diakonie RWL gefördert. Auch immer mehr Evangelische Altenhilfeeinrichtungen machen sich mit Hilfe diakonischer Beratung auf den Weg, kultursensible Pflege für ältere Menschen unterschiedlicher Herkunft anzubieten. Beispielhaft ist hier die Evangelische Altenhilfeeinrichtung in Solingen Wald zu nennen, die bereits erste Bewohner griechischer Herkunft betreut. Doch nicht nur in Deutschland, auch in Griechenland selbst engagiert sich die Diakonie RWL. Sie fördert die Arbeit der „AXION-Akademie der Werte“, die sich in griechischen Kitas, Schulen und Bildungsorganisationen für Mitmenschlichkeit und kulturelle Verständigung einsetzt. In diesem Sinne unterstützt sie auch mit Spenden und Mitteln der Reinhold Keppler Stiftung die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe auf Lesbos.
Auf dem Foto: Thorsten Klute (NRW-Staatssekretär für Integration), Ioanna Zacharaki (Diakonie RWL), Generalkonsul Gregoris Delavekouras und weitere Mitwirkende.